Gravellandrallye 2011
19-03-2011 19:00
Irgendwas muss schief gelaufen sein. Hatten wir nicht ausdrücklich darauf hingewiesen, das wir auf Regen a la Wittenberg gerne verzichten würden?
Als wir uns Freitag um 19.10 Uhr mit Jo treffen, um zu der zum Rallyezentrum umgestalteten Mensa der Fachhochschule zwecks Dokumentenabnahme zu fahren, ist jedenfalls schon eimerweise Wasser von oben in den Tagebau gelaufen. Vorfreude. Knapp ein Jahr nach unserem Debüt im Tross der Quertreiber sind wir also wieder beim Heimspiel. Papiere und Astra werden jedenfalls problemlos abgenickt, und das Beste an diesem Wochenende ist, dass man ganz entspannt zu Hause schlafen kann.
Die Gravelland muss beim Wettergott hoch im Kurs stehen, wie jedes Jahr zeigt sich am Rallye-Samstag blauer Himmel, und mit dem Bordbuch in der Hand geht es 7.30 Uhr zum Abfahren Richtung WP1.
Von den rauen Felspisten am “Stellwerk” ist allerdings nicht viel zu sehen, das Ganze erinnert mehr an Schlammcatchen mit ehemals bunten Autos.
Die Streckenführung hat sich im Vergleich zum Vorjahr auf allen drei Prüfungen nur unwesentlich geändert, das macht Hoffnung auf ein gutes Ergebnis und sicheres Navigieren. Nach zwei Runden Testfahrt ist der Aufschrieb zwar erstellt, aber das Arbeitsgerät ist trotz auffälliger Lackierung kaum noch von der Umgebung zu unterscheiden. Also geht's erstmal nicht zurück ins Rallyezentrum sondern zur Waschanlage des Vertrauens.
Langsam kommt die bekannte Optik wieder zum Vorschein und die Spannung steigt, denn als Startzeit wird uns 12.41 Uhr zugewiesen.
Nun denn, wie schon in Wittenberg heißt es vor WP1 erst mal Geduld aufbringen, die wartende Autoschlange deutet auf einen frühen Abflug bei der Konkurrenz hin.
Dann graben sich die Stollen der Fedima-Reifen selbstbewusst ins lose Geröll, und nach ein paar Kurven liegt schon der erste Subaru im Graben.
Zum Erstaunen der Crew sind die Wege binnen kürzester Zeit fast abgetrocknet, und das Driften macht Richtig Spaß. Dank dreier gelber Flaggen steht am Ziel eine Zeit, die nur unwesentlich schneller ist als die bei der Auftaktprüfung im letzten Jahr.
Doch nun kommt unser Angstgegner: “Grube Anna” hat uns im letzten Jahr um ein besseres Ergebnis gebracht, die 4 Dreher sind noch gut im Gedächtnis. Lange Geraden und Bremsschikanen wechseln sich ab, wir fliegen drüber, die Zielzeit stimmt uns zufrieden. Am Ende von WP3 holt uns die Wirklichkeit ein, der Schaltknauf und sein langjähriger Partner namens Schalthebel gehen von jetzt an getrennte Wege, was den Gangwechsel merklich verkompliziert, und nach einen kurzen Ausritt in die Streckennahe “Teichlandschaft” ist die letzte Zeit vor dem Regrouping eher bescheiden.
Einen Radwechsel später sind wir mit provisorisch verbundenem Schalthebel aber schon wieder unterwegs, um die zweite Runde abzuspulen. Kann so noch ein anständiges Ergebnis zustande kommen? Aufgeben kommt nicht in Frage - wir wollen in jedem Fall die Zielflagge sehen.
Die Pisten sind überraschenderweise noch sehr gut befahrbar, und der Spaßfaktor steigt mit jedem Kilometer. Die gestoppten Zeiten in Sektor 2 sind beinahe identisch mit denen im ersten Durchgang, die Konkurrenz läßt es aber wieder einmal ordentlich fliegen, so dass große Sprünge im Klassement kaum noch möglich sind. Dank sauberem Fahrstil beenden wir die Rallye nahe Kostebrau ohne weitere Zwischenfälle, und während die Micras und Rennpappen noch im Restloch ihre Spuren hinterlassen, stellen wir den Opel im Parc Ferme ab und harren der Dinge.
Gegen 20.00 Uhr dann das Offizielle Ergebnis, Platz 7 in der Gruppe und Gesamtrang 69 von 116 gestarteten sind ein Grund zum zufrieden sein und bescheren uns zudem noch die ersten Punkte im Matador-Schotter-Cup.
Fazit: Gravelland war auch in diesem Jahr wieder eine Reise wert, und im nächsten Jahr sind wir in den Top 50 ...Wetten dass…?!