Rallye mit tragischem Ende...
28-07-2008 19:00
Nachdem unsere Premiere bei der Rallye Bad Schmiedeberg geglückt ist, fuhren wir voller Hoffnung zur Thüringen Rallye, die gleichzeitig ein Lauf zur Deutschen Rallye Serie war.
Die Probleme am Auto, die bei der letzten Rallye noch bestanden, hatten wir behoben, so dass wir davon ausgingen, dass wir die Wertungsprüfungen (WP) über 130 km bestehen werden.
Am Donnerstag und Freitag erstellten wir den Aufschrieb. Bereits hier mußten wir feststellen, dass die Rallye, wie zu erwarten war, sehr schnell und anspruchsvoll war.
Freitag Abend stand die erste Prüfung an. In der Vorbereitung stand die Frage, welche Reifen wir nehmen, an. Wir entschieden uns für die Reifen, welche wir bereits bei der Rallye in Bad Schmiedeberg gefahren sind, um schnelle Rundenzeiten zu erzielen. Um 21.35 Uhr war unsere offizielle Startzeit für die WP 1. Diese fand im Zentrum von Pössnick statt. Hierbei handelte es sich um einen 2 km langen Rundkurs, bei dem jeweils 7 weitere Teilnehmer mitfuhren. Aufgrund eines Zwischenfalls, bei dem ein Rallyefahrzeug in Brand geriet und von der Feuerwehr gelöscht werden mußte, verzögerte sich für uns der Start um eine Stunde. Dadurch waren dann beim Start unsere Reifen kalt. Bereits in der ersten Runde merkten wir, dass unsere Reifenwahl falsch war. Um nichts zu riskieren, absolvierten wir den Rundkurs daher in "gemäßigten" Tempo. Dementsprechend fielen auch unsere Zeiten aus. Für die am Samstag anstehenden Wertungsprüfungen wurden die Reifen vom Service ausgetauscht.
Noch vor Beginn der WP 2 am Samstag mußten wir feststellen, dass sich abermals nicht der 5. Gang schalten ließ. Da keine Zeit für eine Reparatur bzw. technische Überprüfung war, starteten trotz Defekt bei der WP 2. Dass wir nur mit vier Gängen auskommen mussten, kostete uns viel Zeit. Dennoch verlief die WP 2 bei guter Reifenwahl und zufriedenstellender Zeit ganz akteptabel.
Auf dem Weg zu der gleich anschließenden WP 3 versuchten wir, dass Problem des 5. Gangs zu beheben, leider vergebens. Wir fuhren die ganze Zeit mit erheblich hoher Drehzahl, mit entsprechenden negativen Folgen für den Motor.
Auf der WP 3, die eine Gesamtlänge von 26 km aufwies, fuhren wir mit extrem hoher Geschwindigkeit am Limit, um den Zeitverlust auszugleichen. Bei einer Geschwindigkeit von 140 km/h wurde ausgekuppelt, um den Motor zu schonen.
Vier Kilometer vor dem Ziel gab es einen Knall mit viel Rauch. wir hatten
keinen Vortrieb mehr, dazu eine große Ölspur auf der Straße. Wie befürchtet, kam es zum Motorschaden aufgrund der hohen Drehzahlen. Die Rallye war damit für uns zu Ende, was sehr schade war, da doch eine Menge mehr drin gewesen wäre.
Die Rallyesaison 2008 ist damit gelaufen. Zwar könnten wir einen Ersatzmotor und ein Ersatzgetriebe einbauen, aber zeitlich ist dies bis zur nächsten geplanten Rallye nicht zu schaffen. Wir werden in Ruhe unser Problem mit den 5. Gang beheben und dann mit Schwung in die Saison 2009 starten.
Wir danken allen unseren Sponsoren und Helfern, die uns unterstützt haben.
Überschattet wurde die Rallye, welche sofort abgebrochen wurde, von einem
schweren Unfall, bei dem die Beifahrerin an ihren Verletzungen starb. Das Redfrog-Team spricht den Angehörigen als auch dem betroffenen Piloten sein Beileid aus und wünscht Kraft für die Zukunft.